„Wir haben alle noch die Bilder und Geschehnisse vom Winterhochwasser in unserer Region vor Augen – Überflutete Straßen, eine angespannte Bevölkerung und Feuerwehr, THW und andere Hilfsorganisationen am Limit. Seitdem und insbesondere in jüngster Zeit sind immer wieder, verstärkt im Süden Deutschlands, bedrohliche Hochwassersituationen zu verzeichnen.“ sagt SPD-Parteivorsitzender Sebastian Kunde.

Aus diesem Grund wurden Überlegungen angestellt, wie die aktuellen Hochwasserplanungen unterstützt und optimiert werden könnten. Im Jahr 2020 hat sich der Stadtrat Hemmingen nach jahrelanger Beratung auf keinen linearen Hochwasserschutz, sondern nur auf einen sogenannten erweiterten Katastrophenschutz einigen können. „Seitdem wird versucht, die hiesige Stadtfeuerwehr besser auszustatten und auf den nächsten Hochwasserfall vorzubereiten. Dieses zum Teil unsystematische Vorgehen ist nicht nur teuer, sondern auch unzufriedenstellend für die Einwohnerinnen und Einwohner. Wir wollen jetzt den Hochwasserschutz neu denken und damit einen Impuls für die gesamte Region geben.“ ergänzt die SPD-Fraktionsvorsitzende Christina Schäfer.

Die SPD Hemmingen wird nun auf alle Parteien und Fraktionen zugehen, die im Hemminger Stadtrat vertreten sind, um gemeinsam eine Hochwasserpartnerschaft zu fordern. Zeitgleich wurde mit ca. 100 Paketen innerhalb der SPD in der Region Hannover geworben, das Konzept auch bei in den anderen Kommunen umzusetzen.

Durch eine Hochwasserpartnerschaft können finanzielle Mittel aus dem „Landessondervermögen Hochwasser“ für mobile und lineare Hochwasserschutzsysteme generiert werden. Zudem besteht die Möglichkeit eines stetigen Wissenstransfers u.a. mit dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und der Kommunalen Umwelt-AktioN (UAN) für alle regionsangehörigen Kommunen.

Zudem fordert die SPD Hemmingen, ihre Partei die Gründung eines regionales Hochwasser-Kompetenzzentrums (HWK) für die Region Hannover anzustoßen, um die Effektivität und Effizienz des Hochwasserschutzes in der Region Hannover zu verbessern und unsere Resilienz gegenüber Hochwasserereignissen zu stärken. Ein HWK bietet zudem eine Vielzahl von Vorteilen für die Bewältigung von Hochwasserereignissen:

  1. Erhöhung der Fachkompetenz: Ein HWK ermöglicht spezialisierte Schulungen und Fortbildungen für unsere Einsatzkräfte, die Politik und die Gesellschaft, um Fachkenntnisse im Bereich des Hochwasserschutzes zu vertiefen.
     
  2.  Verbesserung der Infrastruktur: Mit einem HWK können zusätzliche Infrastruktureinrichtungen wie Frühwarnsysteme und Übungsgelände für Hochwasserszenarien geschaffen werden.
     
  3. Stärkung der Präventionsmaßnahmen: Das HWK wird präventive Maßnahmen wie die Erstellung von Hochwasserrisikokarten, Sensibilisierungskampagnen der gesamten Bevölkerung in der Region Hannover und die Entwicklung von Notfallplänen vorantreiben, um das Risiko von Hochwasserereignissen zu minimieren.
     
  4. Bündelung von Finanzressourcen: Durch Hochwasserpartnerschaften entsteht die Möglichkeit des Zugangs zum Landessondervermögen Hochwasser. Im HWK können gebündelt Planung und Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen erfolgen.
     

In Hemmingen wird aktuell im Ortsteil Wilkenburg ein Feuerwehrgerätehaus frei, das die besten Voraussetzungen für ein HWK hat. An einem Deich anliegend mit dahinterliegenden See können neueste Hochwasserschutzmaßnahmen erprobt werden.